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Agile Webshop-Entwicklung dank Headless Commerce – alles andere als kopflos!

Die perfekte Customer Experience, unabhängig vom Endgerät – nicht weniger als das erwarten B2B- und B2C-Kunden heute. Für die Betreiber von Online-Plattformen bedeutet das, Inhalte und Angebote über alle Kanäle hinweg stringent und markengerecht zur Verfügung stellen. Mit Headless Commerce schaffen Unternehmen diese einheitliche Customer Journey.

Das Konzept hinter Headless Commerce

Bei den traditionellen monolithischen Systemen sind Frontend (Außenauftritt, Design) und Backend (Datenhaltung, Business-Logik) eines Onlineshops eng miteinander verbunden.

Was im Frontend gesehen werden soll, muss vorher im Backend programmiert werden. Alle Schritte, vom Entwickeln bis zum Anzeigen im Frontend, werden dabei auf Basis einer Software umgesetzt. Als Kunden mehr oder weniger alle Aktionen im Shop über Desktop-PCs abwickelten, war das auch noch völlig ausreichend.

Doch Smartphone und Tablet haben hier viel verändert. Verschiedene Endgeräte gehören heute wie selbstverständlich zur Customer Journey. Neben dem klassischen Onlineshop greifen User auch über Smartwatches, Apps oder In-Store-Terminals auf das Angebot zu und erwarten eine durchgängige Customer Journey über alle Kanäle hinweg.

Hier kommen monolithische Systeme an ihre Grenzen. Jede Funktionserweiterung muss einzeln für jeden Shop entwickelt und umgesetzt werden – ein enorm zeitaufwendiges Unterfangen. Das kann dafür sorgen, auf einem umkämpften Markt ins Hintertreffen zu geraten.

Entkoppelung von Front- und Backend

Abhilfe schaffen kann die Entkoppelung von Front- und Backend, weshalb sie beim Headless-Ansatz technisch voneinander getrennt werden. Das hat vor allem einen wichtigen Vorteil: Wenn Front- und Backend unabhängig voneinander agieren, können Anpassungen auf der Oberfläche schneller und individueller vorgenommen werden, ohne dass das Backend angepasst werden muss.

Wie sinnvoll das ist, zeigt ein Blick auf die Lebensdauer von Front- und Backend. Während Backend-Systeme ohne Probleme bis zu zehn Jahre laufen können, wirkt das Frontend oft schon nach einem Jahr veraltet. Durch die Trennung von Front- und Backend vermeidet man es, ein Frontend, das nicht mehr State of the Art ist, über Jahre unverändert zu lassen, weil man die Entwicklungskosten im Backend scheut.

Einmal implementiert, sorgt das Architekturprinzip des Headless Commerce dafür, dass das Frontend dynamisch und agil veränderbar ist. Neues Design? Zusätzliche Komponenten? Ein Chatbot? All das und noch viel mehr kann dank Headless Commerce in kurzer Zeit umgesetzt werden, ohne dass aufwendige Anpassungen im Backend vorgenommen werden müssen.

Unternehmen können so in kürzester Zeit verschiedene Versionen und innovative Funktionen testen, um sich einen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb zu sichern.

Autark dank APIs

Die natürlich trotzdem notwendige Kommunikation mit dem Backend findet über APIs statt. Diese performanten Schnittstellen verbinden die Komponenten und sorgen für die Datenübertragung, zum Beispiel für die Preis- und Rabattberechnung. Die Unabhängigkeit zahlt sich in beide Richtungen aus, denn auch Tests und Entwicklungen im Backend haben keine Auswirkungen auf das Frontend.

Mobile first? Ganz flexibel!

Shops müssen sich darauf einstellen, dass eine Vielzahl an Endgeräten inzwischen völlig selbstverständlich genutzt wird. Das Smartphone steht hier ganz klar an erster Stelle, wird es doch immer häufiger auch von B2B-Kunden zur Information und Bestellung eingesetzt.

Während es noch vor wenigen Jahren ausreichte, den vorhandenen Webshop für mobile Anwendungen mithilfe von Responsive Design zu verkleinern, sind die Kunden heute weitaus anspruchsvoller und erwarten smarte Anwendungen, wie sie aus nativen Apps bekannt sind.

Mit diesen wachsenden Kundenanforderungen müssen Online-Plattformen im Rahmen einer erfolgreichen digitalen Transformation Schritt halten können. Für verschiedene Kanäle und Touchpoints – wie Desktop, Mobile und Tablet, aber beispielsweise auch Smartwatches, B2B-Portale und Marktplätze – sowie für individuelle Kundengruppen muss eine gezielte Ansprache erfolgen.

Nutzererlebnis und Markenführung

Auf Basis einer Headless-Architektur können dazu verschiedene Frontend-Versionen entwickelt werden, die den User an der richtigen Stelle in seiner Customer Journey abholen. Im Sinne eines durchgängigen Markenerlebnisses – der „Brand Experience“ – ist es ein strategischer Wettbewerbsvorteil, den Kunden dabei personalisierte Angebote zur Verfügung zu stellen.

Und das auf allen Kanälen: Perfektes Omnichannel-Marketing sorgt dafür, dass die Endverbraucher ihre Käufe nahtlos über alle Devices hinweg abwickeln können. Über das Smartphone entdeckt und am Laptop bestellt, via Smartwatch gefunden und über den Sprachassistenten geordert – heute führen viele Bestellwege zum Produkt. Dank Headless Commerce können die verschiedensten Frontends über ein gemeinsames Backend gepflegt werden.

Jederzeit können so neue Funktionen, Designs und Preise integriert werden, ohne die User Experience zu beeinträchtigen. Schnell auf Kundenwünsche oder auf aktuelle Entwicklungen am Markt reagieren oder ein notwendiges Update fahren – dank Headless Commerce lässt sich das ohne zeitaufwendige und kostspielige Programmierung umsetzen.

Von dieser Agilität und der universellen Kompatibilität über alle Devices hinweg profitieren Unternehmen genauso wie Endkunden. Kreative Lösungen und eine optimierte User Experience führen zu größerer Kundenbindung und höheren Conversions.

Den enormen Wettbewerbsvorteil einer Headless-Architektur zeigt das Beispiel Amazon: Der Online-Gigant kann Updates seiner Website innerhalb von 11,7 Sekunden bereitstellen! Auch wenn ein solches Tempo für die meisten Unternehmen weder umsetzbar noch notwendig ist, zeigt es doch den Unterschied, den der Wechsel zu einer Headless-Architektur macht.

Spartacus für SAP Commerce

Unternehmen, die einen Wechsel auf ein Headless-System erwägen, haben viele Optionen. Denn für nahezu alle großen E-Commerce-Systeme sind Headless-Ansätze verfügbar. Auch die SAP Commerce Cloud bietet mit SAP Spartacus eine Headless Storefront an, die auf erweiterbaren Libraries (Bibliotheken) basiert. Diese ermöglichen ein umfassendes Einkaufserlebnis über alle Touchpoints und Medien hinweg.

Die Vorteile von Headless Commerce

Flexibilität: Neue Funktionen, Angebote und Updates können innerhalb kürzester Zeit über alle Kanäle hinweg etabliert werden.

Agilität: Da alle Änderungen direkt im Frontend vorgenommen werden, entfallen zeitaufwendige Arbeiten an der Backend-Architektur.

Skalierbarkeit: Saisonale oder sonstige Aktionen, eine Erweiterung des Sortiments oder neue Shops – eine Headless-Architektur wächst automatisch mit den Anforderungen.

Kundenbindung: Begeisternde Einkaufserlebnisse und eine einheitliche User Experience auf allen Devices binden Kunden eng an den Shop.

Wettbewerbsvorteil: Die kurze Reaktionszeit und die Möglichkeit, schnell neue Funktionen zu testen, bringen am Markt entscheidende Vorteile.

Wann lohnt sich der Wechsel?

Von einem monolithischen System zur Headless-Architektur zu wechseln, ist im ersten Schritt zeit- und kostenintensiv. Für Unternehmen, deren unterschiedliche Kundengruppen über verschiedene digitale Touchpoints auf das Angebot zugreifen, zahlt sich diese Investition jedoch schon mittelfristig aus.

Eine moderne Systemarchitektur mit klassischen Shop- oder Portalfunktionen kann dagegen für Unternehmen mit einer eher eindimensionalen Kundenstruktur völlig ausreichend sein. Hier muss von Fall zu Fall entschieden werden.

Fazit: Headless Commerce – so flexibel wie die Anforderungen

Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell sich Anforderungen ändern können. Mit Headless Commerce sind Unternehmen in der Lage, schnell und flexibel auf neue Situationen zu reagieren und verschiedene Kundengruppen personalisiert anzusprechen. Dieser Wettbewerbsvorteil kann B2B- und B2C-Unternehmen zu Gewinnern der digitalen Transformation machen.

Redaktionsteam
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