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SAP ERP: Warum der Cloud-First-Ansatz fehlt, während er im Privatumfeld längst Standard ist

Die SAP ERP-Einführung liegt bei vielen Unternehmen schon einige Jahre zurück. In dieser Zeit sind Systeme gewachsen und können heute oft nur noch schwer gewartet oder mit neuen Anwendungen integriert werden. Eine Lösung ist der Schritt in die Cloud – doch wird der Cloud-First-Ansatz nur selten gewählt, wogegen er im Privaten längst Standard ist. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie die Zukunft von ERP-Systemen aussieht und welche Chancen sich ergeben.

Der Cloud-First-Ansatz im Privatumfeld

Im privaten Umfeld nutzen wir alle bereits seit vielen Jahren Cloud-Lösungen. Ein gutes Beispiel hierfür sind Musik-Streaming-Apps. Für die Nutzung von Spotify und Co. zahlt man eine monatliche Gebühr und kann dann so viele Lieder hören, wie man möchte.

Dies stellt für die Hörer einen großen Vorteil dar, denn früher mussten Kassetten oder CDs noch einzeln gekauft werden und boten dagegen nur eine begrenzte Anzahl an Liedern. Auch das Streaming von Filmen oder Serien ist durch Netflix und weitere Anbieter heutzutage so einfach wie nie.

Für die Nutzer bieten diese Apps ein hohes Maß an Flexibilität, da jederzeit das Abonnement wieder gekündigt oder aber die Anzahl der Nutzer pro Account erhöht werden kann.

Da dies in unserem Alltag mittlerweile Standard ist, haben sich auch die Erwartungen an neue Apps verändert. Die Tendenz geht klar hin zu Subscription-Modellen, die in der Anschaffung erstmal deutlich günstiger als Einmalkäufe von Lizenzen sind. Was zudem auffällt, ist die Akzeptanz, die Updates zu erhalten. Hier werden diese bereitwillig heruntergeladen und man versucht sich schnell wieder zurechtzufinden, falls es größere Änderungen an den Funktionen und der Oberfläche gab.

ERP-Lösungen im Wandel – Herausforderungen und Chancen

Aber auch in der SAP ERP-Welt hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Während über 20 Jahre lang, hauptsächlich On-Premises-Systeme die Norm darstellten, gewinnt die cloudbasierte SAP S/4HANA-Lösung immer mehr an Bedeutung. Dieser Wandel bringt für Unternehmen vor allem Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich.

Bisher war die Einführung eines SAP ERP-Systems sehr umfangreich und mit hohen Investitionskosten verbunden. Einen der Kostentreiber stellte dabei vor allem die benötigte IT-Infrastruktur dar, da viele Unternehmen Ihre Systeme auf eigenen Servern installiert hatten. Diese mussten von geschulten Fachkräften entsprechend gewartet werden. Durch die Komplexität des Systems waren Updates und Anpassungen zudem zeitaufwendig und kostspielig.

Die neue Lösung SAP S/4HANA kann hingegen als Software-as-a-Service (SaaS) aus der Cloud heraus bezogen werden. Dadurch wird nicht nur die IT-Abteilung massiv entlastet, sondern es können auch Kosten eingespart werden. Durch die monatliche Abrechnung auf Basis des Subscription-Modells entfällt die hohe Erstinvestition und Unternehmen werden finanziell nicht so stark belastet.

Warum der Cloud-First Ansatz bei ERP-Lösungen fehlt

Trotz der bereits genannten Vorteile entscheiden sich viele Unternehmen aber noch immer für eine On-Premises ERP-Lösung, anstatt einen Cloud-First-Ansatz zu verfolgen. Die Hintergründe sind dabei oftmals die Angst vor Datenverlust, mangelndes Vertrauen und ein fehlendes Cloud-Mindset.

Besonders die ersten beiden Punkte spielen dabei auf das Thema Sicherheit an. Hervorgerufen sind die Bedenken oft durch die Angst vor einem Hackerangriff, der das Unternehmen mitunter tagelang lahmlegen kann und so für immense finanzielle Schäden sorgt.

Doch gerade um diesen Punkt, muss man sich bei der Verwendung einer Cloud-Lösung nur wenige Gedanken machen. Während bei Servern im eigenen Rechenzentrum die Unternehmen selbst für Ihre IT-Sicherheit verantwortlich sind, kümmert sich bei SaaS-Anwendungen der Anbieter darum.

Die SAP hat zum Beispiel für Ihre SAP S/4HANA-Lösung mehrere Rechenzentren in Deutschland, die alle den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Dazu kommt ein großes Team an Spezialisten, das sich um die Systeme und deren Verfügbarkeit kümmert. Für die Systemverfügbarkeit konnte SAP zudem in diesem Jahr ihre Service-Level-Agreements von 99,7% auf 99,9% aktualisieren.

Das fehlende Cloud-Mindset resultiert zu einem großen Teil, aus dem fehlenden Wissen, über die Möglichkeiten und Einsatzzwecke der neuen Technologie. „Das haben wir schon immer so gemacht“ ist einer der häufig zu hörenden Sätze, wenn man über die neuen Standardprozesse spricht. Genau dieses Denken verhindert aber Fortschritt und Innovation, welche Unternehmen durch den Einsatz der SAP S/4HANA Cloud erhalten können.

Die Zukunft von ERP: Cloud-First und Standardisierung

In den kommenden Jahren wird das SAP S/4HANA Cloud-ERP immer mehr an Bedeutung gewinnen, da es Unternehmen für die Zukunft langfristig Sicherheit und Wachstum ermöglicht.

Durch die hohe Flexibilität und Skalierbarkeit, die das Subscription-Modell mit sich bringt, können je nach Bedarf weitere Services zu- und abgebucht werden. Auch bei einer wachsenden Mitarbeiteranzahl kann durch das Lizenzierungsmodell einfach die benötigte Anzahl an Lizenzen erhöht werden.

Unternehmen haben außerdem schnell und einfach Zugriff auf Best-Practice-Prozesse der jeweiligen Branche, da SAP alle Prozesse ihrer Kunden analysiert und in Standardprozesse überführt hat. Anpassungen sind dabei trotzdem noch möglich und über weitere Plattformen können ergänzende Lösungen eingesetzt werden.

Der größte Vorteil, der sich durch den Einsatz dieser Standardprozesse ergibt, sind die regelmäßigen Updates, die zwei Mal pro Jahr eingespielt werden. Somit können Unternehmen jederzeit die neuesten Technologien und Innovationen nutzen.

Beispielsweise wurden diverse KI-Funktionen im Zuge des August Updates für die SAP S/4HANA Cloud in viele Prozesse integriert. Zusätzlich konnten die Aufwände für die Implementierung deutlich reduziert werden, da die Standardprozesse bereits vorhanden sind und nur noch eingerichtet werden müssen.

Mit Blick auf die Gesetzgebung ergibt sich noch ein weiterer Vorteil für Unternehmen. Für die Umsetzung von Gesetzesänderungen ist der Anbieter zuständig, da die jeweilige Lösung nur gemietet wird und in der monatlichen Gebühr auch die Kosten für den Support der Infrastruktur enthalten sind.

Fazit

Noch ist der Cloud-First-Ansatz zumindest auf beruflicher Ebene nicht überall angekommen. Die private Nutzung von Cloud-Services zeigt aber, dass es auch dort in diese Richtung gehen wird. Die bestehenden Vorurteile werden in den nächsten Jahren durch Aufklärung immer weiter zurückgehen sowie Vertrauen und ein Cloud-Mindset in Unternehmen schaffen.

In Zukunft werden ERP-Systeme aus der Cloud zum Standard und On-Premises Installationen nur noch vereinzelt vorkommen. Standardprozesse, die schnelle Integration neuer Technologien und eine hohe Flexibilität bilden die Basis, um sich wettbewerbsfähig am Markt aufstellen zu können. Unternehmen, die diesen Wandel frühzeitig erkennen, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil und gestalten ihre Zukunft erfolgreich.

Redaktionsteam
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