Als Lösungsanbieter werden wir bei FIS immer häufiger auf die Themen Cloudfähigkeit und Clean Core angesprochen, gerade wenn es um die Auswahl von Erweiterungen zum SAP-Standard geht.
Diese beiden Themen sind eng miteinander verbunden. Denn ohne Clean Core, einem sauberen Kernsystem, gibt es keinen Weg in die Public Cloud.
Doch auch Interessenten, die den Weg in die Public Cloud noch in weiter Ferne sehen, können durch Clean Core einfacher von neuen Release-Ständen der SAP profitieren.
Das liegt vor allem daran, dass künftige Upgrades wesentlich einfacher und mit reduziertem Testaufwand vorgenommen werden können.
Zudem bieten Cloud-Lösungen die Möglichkeit, regelmäßig und automatisiert mit Weiterentwicklungen und Security Updates versorgt zu werden.
Beim Clean-Core-Prinzip geht es darum, den Anteil an Eigenentwicklungen am Kernsystem möglichst gering zu halten.
Für die Entwicklung und den Betrieb von By-Side-Lösungen bietet die SAP verschiedene Möglichkeiten mithilfe der Business Technology Platform (BTP) an.
Die Kommunikation dieser Erweiterungen mit der SAP S/4HANA Cloud erfolgt über offizielle Schnittstellen, die im SAP Business Accelerator Hub beschrieben sind. Da die Anzahl der offiziellen Schnittstellen limitiert ist, besteht mithilfe von Developer Extensibility, auch unter Embedded Steampunk und ABAP Cloud Development bekannt, die Möglichkeit, eigene Schnittstellen zu bauen, die dem Clean-Core-Prinzip entsprechen.
So viel zur Theorie – wie das in der Praxis umgesetzt werden kann, möchte ich Ihnen anhand eines Beispiels verdeutlichen.
FIS/edc für Kundenaufträge in der Cloud
Täglich gehen in Unternehmen große Mengen an Kundenaufträgen ein. Diese gilt es möglichst zeitnah, effizient und komfortabel im SAP-System zu verarbeiten.
Unsere bewährte Dokumentenverarbeitung, die ebenfalls als Cloud Lösung zur Verfügung steht, übernimmt die Analyse und Interpretation von unstrukturierten Daten.
Zur weiteren Verarbeitung werden die Auftragsdaten an die Lösung FIS/edc auf der BTP übergeben. Hier finden diverse Prüfungen statt, die entscheiden, ob der Auftrag sofort über offizielle Schnittstellen in der SAP S/4HANA Cloud angelegt wird oder eine zusätzliche Überprüfung notwendig ist.
Prüfungen und Wertehilfen, für die keine offiziellen Schnittstellen zur Verfügung stehen, erledigen Services in der SAP S/4HANA Cloud, die mit Cloud-kompatiblen Erweiterungstechniken umgesetzt wurden. Eine Replikation von Daten ist daher nicht erforderlich.
Die weitere Verarbeitung wird durch SAP Standard Bordmittel wie zum Beispiel flexible Workflows oder das Situation Handling unterstützt.
Durch die Integration der By-Side-Anwendung in das SAP Fiori Launchpad beziehungsweise in die SAP Build Work Zone der SAP S/4HANA Cloud und die Fiori-basierten Oberflächen fügt sich die Lösung sowohl optisch als auch von der Benutzererfahrung sehr gut in das SAP Gesamtsystem ein. Durch die Nutzung eines gemeinsamen Identity Providers werden keine unterschiedlichen Anmeldeinformationen benötigt.
Fazit
Die Entwicklung von By-Side-Lösungen auf der Business Technology Platform bietet eine einfache Möglichkeit, das Kernsystem durch diverse Funktionsbausteine zu optimieren und zu erweitern und sich dabei trotzdem die Vorteile des Clean-Core-Prinzips zunutze zu machen.
Neben dem beschriebenen FIS/edc Kundenauftragsmonitor sollen zukünftig auch weitere SAP-Optimierungen von FIS für die Nutzung in der Cloud zur Verfügung stehen.