In den letzten Jahren gewann der Begriff des „Customer Experience Managements“ (CEM) eine immer stärker werdende Bedeutung.
Um den Kunden eine einzigartige Experience, also ein positives Einkaufserlebnis, zu bieten, gibt es im B2B-Geschäft andere Anforderungen als im B2C-Onlinehandel. Außerdem variieren die Erwartungen je nach Branche.
Hier prallen zwei Anforderungen an eine E-Commerce-Lösung aufeinander: Unternehmen suchen eine standardisierte Anwendung, die man schnell und unkompliziert einführen kann. Im Gegensatz dazu steht die Customer Experience, die durch eine individuelle Lösung optimiert wird.
Vor diesem Hintergrund hat sich SAP mit den sogenannten „Accelerators“ der Omnichannel-Lösung „SAP Commerce Cloud“ zum Ziel gesetzt, beide Anforderungen zu befriedigen. In diesem Artikel beschäftige ich mich eingehend mit der Funktionsweise der Plattform, den B2B-spezifischen Accelerators und beantworte die Frage, wie sich die oben genannten Anforderungen damit erfüllen lassen.
Was sind die SAP Commerce Cloud Accelerators?
SAP schafft mit den Accelerators-Modulen die Basis, auf der spezifische E-Commerce-Plattformen aufgebaut werden können. Die Module bringen beispielsweise je nach Branche bereits Funktionalitäten und Storefronts mit. Eine schnelle Einführungsphase inklusive individueller Komponenten können so kombiniert werden.
Das B2B Accelerator-Modul beispielsweise verwaltet komplexe B2B-Beziehungen durch Preislisten und intelligente -modelle sowie Angebotserstellung.
Darüber hinaus lassen sich via Self-Service-Optionen, wie das „Organisationsmanagement“, zahlreiche Funktionen einrichten. So können Kunden zum Beispiel Workflows für die Auftragsgenehmigung definieren und mit der Funktion „Angebotsverhandlung“ Angebote zur Überprüfung durch Manager anfordern. Die Check-out-Lösung (Kassenfunktion) verfügt über B2B-freundliche Funktionen, wie die Eingabe von Bestellnummern, das automatische Auffüllen und die Möglichkeit, ein Konto anstelle einer Kreditkarte zu belasten.
Schneller Go-to-Market inklusive individueller Funktionen und Designs
Wie erreicht man einen schnelleren Zugang zum Markt mit den SAP Commerce Cloud Accelerators?
Der SAP Commerce Accelerator ist eine sofort einsatzbereite Omnichannel-Lösung, mit der sich die Ausführung beschleunigen, der Umsatz steigern und das Wachstum in allen Kanälen steigern lässt. Accelerators (Beschleuniger) erfüllen in der Regel 80 Prozent der Kundenanforderungen, indem Plattform-Funktionen und Module kombiniert werden.
Diese „Pre-Setup-Stores“ bieten weniger Zeit für die Inbetriebnahme. Accelerators verfügen auch über vorgefertigte Storefronts, die einfach an die Kundenbedürfnisse angepasst und umbenannt werden können.
SAP Commerce Cloud Accelerators bieten die folgenden Funktionen:
- Platform
- Product content mangement
- Web content management
- Customer service
- Order management
- Store locator
- Search and navigation
- Payment
- Reporting
SAP Commerce Cloud Accelerator für das B2B-Geschäft
SAP Commerce B2B Accelerator ist ein sofort einsatzbereites Web-Framework, mit dem man auf einfache Weise eine Commerce-Lösung erstellen und warten kann. Es wird mit einer Beispiel-Storefront geliefert. Die Hauptmerkmale von B2B Accelerator sind:
- Integration in das Backoffice.
- Self-Service-Kontoverwaltung: B2B-Administratoren können die Self-Service-Funktion auf der B2B-Website eines Händlers nutzen und so Budgets, Kostenstellen, Organisationseinheiten etc. über Einheiten, Benutzer, Benutzergruppen und Auftragsberechtigungen erstellen, anzeigen, ändern oder löschen.
- Online-Bestellung: Benutzer können online Bestellungen aufgeben und diese so planen, dass sie automatisch aufgefüllt werden. Dabei können sie zwischen täglicher, wöchentlicher oder monatlicher Befüllung wählen und ein Datum festlegen, an dem der Vorgang beginnen soll. Bestellungen können online verfolgt werden.
- Benutzerdefinierte Kataloge: Händler können Produktlisten anpassen und Produktseiten für bestimmte Organisationen, Abteilungen und Kunden durchsuchen.
- Benutzerdefinierte Preisgestaltung: B2B-Preismodelle werden entweder in der SAP Commerce Cloud oder in einem ERP-System unterstützt, angepasst und verwaltet.
- Angebote: Ermöglicht das Aushandeln des Preises bei einer Bestellung.
- Kreditmanagement: Händler können Kreditlimits in verschiedenen Währungen zuweisen.
- Produkte: Produkte können mit mehreren Attributen wie Farbe, Größe und Passform definiert werden (Mehrdimensionalität).
- Bestellformulare: Produkte können aus Bestellformularen gesucht und bestellt werden, die im Handumdrehen (basierend auf erweiterten Suchoptionen) generiert werden.
- Punch-out-Support: Auf der B2B-Lieferantenseite wird das Kundenbeschaffungssystem in die Storefront integriert. Bestellungen werden automatisch in Bestellanforderungen übersetzt, die im Beschaffungssystem des Kunden gespeichert werden.
Neben B2C und B2B decken SAP Commerce Cloud Accelerators eine Vielzahl von Branchen ab, darunter Telekommunikation, Banken und Finanzinstitute, Versorger, Reisen usw.
Lässt sich die SAP Commerce Cloud in andere Software integrieren?
Die SAP Commerce Cloud ist eine von fünf Cloud-Lösungsplattformen, die in der SAP Customer Experience (CX) Suite gebündelt sind. Die anderen vier Plattformen sind:
- SAP Marketing Cloud
- SAP Sales Cloud
- SAP Service Cloud
- SAP Customer Data Cloud
Zusammen bilden sie eine äußerst umfassende CRM- und CX-Lösung, die für jedes große Omnichannel-Geschäft geeignet ist. Software-Integrationen von Drittanbietern sind möglich.
Fazit
Für Unternehmen, die schnell loslegen müssen, deren Anforderungen aber nicht bis ins Detail definiert sind, ist der SAP Commerce Accelerator eine perfekte gebrauchsfertige Lösung.
Es ist ein Omni-Commerce-Tool, das absolut anpassbar ist und Unterstützung für Callcenter-, Mobil- und Auftragsverwaltung bietet.