Was macht ein duales Studium aus?
Doch zuvor ist ein kurzer Überblick nötig, was ein duales Studium ist und was man als angehender Student zu erwarten hat. Als duales Studium bezeichnet man eine Kombination aus Theorie- und Praxisphasen. Vier Mal im Jahr wechseln die Studierenden zwischen Theoriesemestern an der Hochschule und Praxisphasen in der Ausbildungsstätte – dem Unternehmen. Dieser Rhythmus bestimmt die dreijährige Berufsausbildung.
FIS bietet die dualen Studiengänge Wirtschaftsinformatik und BWL Dienstleistungsmanagement in Kooperation mit der DHBW Mosbach und der DHBW Heilbronn an.
Während der Zeit an der DHBW sind die fachspezifischen Vorlesungen verpflichtend. Hier werden die theoretischen Grundlagen in kleinen Kursen von circa 30 Studierenden vermittelt. Am Ende jedes Theoriesemesters folgen Klausuren zur Überprüfung des Lernfortschritts. Weiterhin wird auch wissenschaftliches Arbeiten gefordert und gefördert. So muss jeder Student am Ende eines Ausbildungsjahres eine wissenschaftliche Arbeit verfassen. Nach dem ersten Jahr die Projektarbeit 1, welche (zum Glück) nicht bewertet wird. Nach dem zweiten Jahr die Projektarbeit 2 und schlussendlich die Bachelorarbeit. Diese Arbeiten werden während der Praxisphase im Unternehmen verfasst. Hierzu aber später mehr.
Wirtschaftsinformatik
Wirtschaft und Informatik zusammengewürfelt? Ja, so ungefähr. Der Wirtschaftsinformatiker bildet die Schnittstelle zwischen beiden Bereichen und muss somit Kenntnisse in der Betriebswirtschaft und der Informatik aufweisen.
Auf der einen Seite werden wirtschaftliche Themen von Vorlesungen wie „Grundlagen der BWL“, „Marketing“, oder „Unternehmensorganisation“ abgedeckt. Im technischen Umfeld geht es vor allem um Programmiersprachen, aber auch um Grundlagen im Bereich Programmentwicklung und Software-Engineering. Es werden beispielsweise die Sprachen „Java“ (erstes und zweites Semester) sowie, für FIS besonders wichtig, die SAP-Programmiersprache „ABAP“ (drittes und viertes Semester) erlernt.
Durch die vielschichtigen Kenntnisse bietet sich einem Wirtschaftsinformatik-Absolventen (Bachelor of Science) ein breites Spektrum an Einsatzbereichen. Der Wirtschaftsinformatiker bildet das Bindeglied zwischen zwei Abteilungen: Ob in der IT-Entwicklung zum Einbringen der Programmier- sowie Software Engineering-Kenntnisse oder im Vertrieb und Consulting zur Vermittlung zwischen Kunden und Entwicklern.
Technisches Interesse sowie Gefallen an betriebswirtschaftlichen Themen sind wichtige Eigenschaften, die ein dualer Student der Wirtschaftsinformatik mitbringen sollte. Aber auch der Wille zur Kommunikation muss da sein, denn um zwischen zwei Parteien zu vermitteln muss natürlich auch viel besprochen und diskutiert werden.
Die Anforderung an einen Wirtschaftsinformatiker sind also genauso vielseitig wie seine Einsatzbereiche im Unternehmen.
BWL Dienstleistungsmanagement
Anders als beim Studiengang Wirtschaftsinformatik geht es beim Dienstleistungsmanagement kaum um das technische Umfeld der Programmierung. Das Studium beschäftigt sich vor allem mit den betriebswirtschaftlichen Aspekten eines Unternehmens.
Es ergibt sich eine Schwerpunktverteilung von 70 % BWL und 30 % Consulting und Vertrieb. Im Bereich der Betriebswirtschaftslehre werden vor allem die Eigenheiten von Dienstleistungsunternehmen betrachtet. Des Weiteren finden Vorlesungen im Bereich Marketing und Marktforschung statt. Beim IT-Consulting werden die Besonderheiten der Vermarktung von IT-Produkten betrachtet und die verschiedenen Prozessschritte bei der Beratung beleuchtet. Außerdem gibt es Vorlesungen im Bereich der Prozessmodellierung. Im Fachbereich Sales werden die vertrieblichen Fähigkeiten in praxisbezogenen Szenarios geübt und verbessert. Natürlich stehen bei einem solchen Studium auch Fächer wie Wirtschaftsmathematik und Buchführung im Vorlesungsplan. Durch die Vielseitigkeit des Studiums bieten sich verschiedenste Berufsfelder, wobei sich ein Großteil der Absolventen letztlich für das Consulting oder den Vertrieb entscheiden.
Praxisphase
Nach den Klausuren geht es nahtlos mit der Praxisphase weiter, in der nun die theoretischen Kenntnisse angewendet werden. Hierzu durchwandert der duale Student die einzelnen Abteilungen, um sich im ersten Ausbildungsjahr zunächst einen Überblick zu verschaffen bzw. die Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Mitarbeiter kennenzulernen. Zu den besuchten Abteilungen des ersten Jahres gehören unter anderem der Support, der Vertrieb oder auch das Marketing. Im zweiten Jahr werden die Rotationen studiengangsspezifischer, auch der Aufenthalt in den einzelnen Abteilungen ist länger. Im zweiten Semester folgen dann Abteilungen wie beispielsweise das Consulting und die Entwicklung. Im dritten Ausbildungsjahr wird der Studierende dann in der Abteilung eingesetzt, in der er nach dem Studium die Arbeit aufnehmen möchte. Das führt zu einer höheren Spezialisierung im gewünschten Bereich.
Zusätzlich werden bei FIS allen Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen sowie Studierenden verschiedene Kurse zu Rhetorik oder Business-Etikette angeboten. Besonders am Anfang der beruflichen Laufbahn sind Schulungen dieser Soft Skills sehr wichtig und wertvoll.