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Low-Code und No-Code Entwicklung – Hype oder Heilsbringer?

Choo choo! Alle Einsteigen in den Hype Train – der nächste Halt ist die glorreiche Zukunft, in der IT-Berater entwickeln und Fachinformatiker nicht mehr gebraucht werden! Aber inwiefern ist diese Vorstellung realistisch und welche Möglichkeiten zur Low-Code und No-Code Entwicklung bestehen bereits heute? Dieser Beitrag bringt Licht ins Dunkel.

Natürlich ist die Realität nicht ganz so schwarz und weiß, wie sie hier gezeichnet wird. Dennoch ist ein gewisser Hype um das Thema Low-Code und No-Code nicht ganz von der Hand zu weisen.

Laut dem US-amerikanischen Marktforschungsunternehmen Gartner Inc. soll der Markt von Low-Code Application Platforms im Jahr 2023 um 25% wachsen und circa 10 Milliarden US-Dollar umfassen (Quelle: Gartner Inc.).

Der gesamte Low-Code-Bereich wird demnach auf ungefähr 27 Milliarden US-Dollar geschätzt. Hier steckt also noch ein großes Potential für Wachstum.

Die Lösung für den anhaltenden Fachkräftemangel?

Es dürfte also nicht verwundern, dass viele Firmen auf den Zug aufspringen, sind sie doch stark gebeutelt vom Fachkräftemangel und gleichermaßen getrieben von immer neuen Anforderungen aus Digitalisierungsprojekten.

Softwareentwickler zu finden ist bereits heutzutage nicht einfach. Das US-Arbeitsministerium schätzt beispielsweise, dass bis zum Jahr 2030 circa 85,2 Millionen Entwicklerstellen unbesetzt bleiben werden (Quelle: Forbes Media LLC.).

Geht man also davon aus, dass es nicht genügend Entwickler gibt, um alle Anforderungen adäquat abzudecken, während die Anforderungen an neue Applikationen immer größer werden, dann ergibt es Sinn, sich nach Alternativen umzuschauen. Gibt es nicht vielleicht eine Möglichkeit, Tätigkeiten, die bisher von einem Entwickler durchgeführt wurden, zu automatisieren oder auszulagern?

Bisherige Lösungen wenig zielführend

Diese Idee ist nicht neu – es gibt bereits Tools, mit denen man sich zum Beispiel eine GUI zusammenklickt und ein fertig generierter Code herauspurzelt.

Erinnern wir uns beispielsweise an die Netbeans IDE, die im Java-Umfeld schon vor einigen Jahren den GUI-Editor „matisse“ bot. Dennoch musste hier in der Regel ein Entwickler ran, da das Tool nicht besonders einfach war. Gerade die Reaktionen und dahinterliegenden Funktionen mussten immer noch händisch ausprogrammiert werden.

Die Einfachheit, mit der heute Applikationen auf Microservices-Architekturen aufgebaut werden können, lässt die damaligen Vorreiter durchaus klobig erscheinen.

Was versteht man unter Low-Code und No-Code?

IBM beschreibt Low-Code als visuellen Ansatz der Software-Entwicklung, der eine schnellere Reife von Applikationen ermöglicht, da wenig programmiert werden muss. No-Code verhält sich analog, jedoch muss hier nichts mehr händisch programmiert werden.

Als visueller Ansatz ist eine Oberfläche gemeint, auf der man mittels Drag-and-drop fertige Elemente platziert, um so eine Anwendung zu erstellen.

Wie können Sie von Low-Code und No-Code profitieren?

Bereits jetzt gibt es einige tolle Produkte auf dem Markt, mit welchen Low-Code und No-Code möglich wird. Ein solches Produkt ist AppGyver, der Pionier der LCNC-Plattformen. Im Jahr 2021 wurde AppGyver von SAP aufgekauft und in das Portfolio der SAP Business Technology Platform, genauer gesagt in das Werkzeug SAP Build, integriert.

Durch die Integration der Plattform in die SAP BTP bieten sich viele Vorteile. So lassen sich dort platzierte Microservices, beispielsweise als oData-Services exponierte CDS-Vews, anzapfen und basierend darauf können neue Applikationen erschaffen werden.

Der sogenannte Citizen Developer, also letztlich ein IT-affiner Key-User oder auch ein Berater, soll auf diesem Weg möglichst ohne Zutun eines Entwicklers ermächtigt werden, vollständige Anwendungen im SAP-Kontext zu entwerfen und in Umlauf zu bringen.

Dabei stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Besonders hervorzuheben ist sicherlich die Fähigkeit, sowohl native Apps als auch Webapps aus einer Anwendung heraus generieren zu können.

Werden allerdings neue Services benötigt, ist die Tätigkeit des Entwicklers unumgänglich. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein neues Backend oder eine Anpassung an bestehenden APIs für die geplante Applikation geschaffen werden muss.

Fazit

Bei FIS beschäftigen sich bereits mehrere Fachteams in regem Austausch mit SAP Build und dessen Möglichkeiten. So schaffen wir es für unsere Kunden eine breitere Technologiebasis anzubieten und sie auf ihrem Weg durch den Irrgarten der Digitalisierung mit Karte und Kompass begleiten zu können.

Betrachtet man das Thema Low-Code und No-Code als Ganzes, dann ist ein gewisser Hype um die Sache nicht von der Hand zu weisen. Ob es sich bei dieser Art von Plattform um einen allgemeingültigen Heilsbringer handelt? Wohl eher nicht. In der unbändigen Fülle an IT-Anforderungen wird es aber sowieso nicht langweilig. Einen Teil der Tätigkeiten also auf mehrere Köpfe zu verteilen kann dabei nicht schaden.

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