Zum Inhalt springen

Talentpools und wie Sie diese optimal nutzen

Nicht jeder gute Bewerber kann für die ausgeschriebene Stelle eingestellt werden. Aber vielleicht ergibt sich bald eine ähnliche Vakanz. Daher wäre es zu schade, den Kontakt fallen zu lassen. Warum nicht den Kandidaten in eine Datenbank aufnehmen und bei Bedarf anfragen? Talentpools machen dies möglich – wenn sie richtig gepflegt sind.

Ein Talentpool ist ein wirkungsvolles Recruiting-Instrument, wenn er gut gepflegt ist. Wichtig ist, die Talente regelmäßig mit Informationen aus dem Unternehmen zu versorgen, um sie während der „Wartezeit“ an das Unternehmen zu binden. Das funktioniert am besten mit Software-Unterstützung.

So die Idee eines unternehmensinternen Talentpools, in den allerdings nicht nur „second best“ Bewerber aufgenommen werden können und sollten, sondern auch vielversprechende ehemalige Praktikanten, Werkstudenten und Verfasser von Abschlussarbeiten, interessante Kontakte von Recruiting-Messen und Social-Media-Kampagnen.

Die Vorteile von Talentpools

Der Vorteil eines Talentpools ist: Hier finden sich Personen wieder, die bereits Kontakt mit dem Unternehmen hatten und die als „interessante Kandidaten“ vorqualifiziert wurden. Entweder in einem Jobinterview, einem Messegespräch oder während eines Praktikums. Auch für das Arbeitgeber-Image ist ein Talentpool förderlich: Bewerber, die eine Absage erhalten, zeigen sich meist weniger enttäuscht vom Unternehmen, wenn sie das Angebot erhalten, in den Talentpool aufgenommen zu werden.

Achtung: DSGVO!

Aber Achtung: Seitdem die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 in Kraft getreten ist, müssen Arbeitgeber große Sorgfalt bei der Speicherung personenbezogener Daten walten lassen. Bevor sie die Daten von Kandidaten in den Talentpool aufnehmen, müssen sie deren Einwilligung einholen. Zusätzlich sind sie dazu verpflichtet, die Kandidaten darüber zu informieren, was mit ihren Daten geschieht, wie lange diese gespeichert werden und wie sie den Datenschutzbeauftragten erreichen können.

Da die DSGVO auch vorschreibt, dass personenbezogene Daten nach bestimmten Zeiträumen wieder gelöscht werden müssen, empfiehlt es sich zudem, die Teilnehmer des Talentpools einmal jährlich zu fragen, ob sie weiter im Talentpool bleiben wollen. In diesem Zusammenhang kann gleichzeitig gefragt werden, ob die Daten noch aktuell sind.

Damit die Talente am Ball bleiben

Allein die Vorschriften der DSGVO machen es nahezu unmöglich, einen Talentpool ohne Software-Unterstützung aufzubauen und zu pflegen. Eine professionelle Software stellt sicher, dass alle benötigten Einwilligungen vorliegen, dass der Informationspflicht genüge getan wurde und steuert automatisiert ein, dass die Löschfristen eingehalten werden.

Aber es gibt noch einen weiteren triftigen Grund, der für den Software-Einsatz spricht: Ohne eine gute Kontaktpflege ist ein Talentpool nahezu wirkungslos. Regelmäßige Nachrichten aus dem Unternehmen halten die Talente über die Geschehnisse im Betrieb auf dem Laufenden, informieren sie über die Arbeitgeberleistungen und binden sie weiter an das Unternehmen. Wichtig dabei ist, dass die Informationen zielgruppengerecht ausgespielt werden, um die Talente nicht mit für sie belanglosen Themen zu überhäufen. Auch dies funktioniert am besten mithilfe einer professionellen Software.

Themen, die Talente interessieren könnten

Studierende interessieren sich für andere Inhalte als Absolventen oder erfahrene Bewerber, die zunächst eine Absage erhalten haben. Zudem gilt: Die Informationen sollten den Talenten einen Mehrwert bieten. Folgende Themen können für sie von Interesse sein:

  • Informationen zur Unternehmensentwicklung
  • Nachrichten aus der Belegschaft, z. B. Auszeichnungen, interessante Projekte
  • Benachrichtigungen zu neuen, passenden Stellenangeboten
  • Einladungen zum Tag der offenen Tür, zu Workshops und Seminaren
  • Geburtstagsgrüße, Weihnachtsgrüße

Beim Recruiting den Talentpool nicht vergessen!

In den meisten Fällten genügt es, wenn das Unternehmen alle zwei Monate ein möglichst persönlich formuliertes Schreiben verschickt. Aber die regelmäßige Kontaktpflege und Kandidatenbindung stellen nur einen Teilaspekt dar. Der eigentliche Nutzen eines Talentpools liegt wie bereits gesagt darin, dass hier Kandidaten abgespeichert sind, die dem Unternehmen schon positiv aufgefallen sind, die gut zur Kultur passen und in gewisser Weise vorqualifiziert wurden.

Doch diese Kandidaten, die eigentlich die perfekten Bewerber in spe sind, werden im Recruiting vieler Unternehmen übersehen – ganz einfach, weil die Talentpools nicht in den Recruiting-Prozess integriert sind, der sich nach wie vor auf das Schalten von Stellenanzeigen und das Warten auf Bewerbungen konzentriert. Deshalb ist es zwingend notwendig, mit dem Aufbau eines Talentpools auch den Recruiting-Prozess neu aufzustellen!

Offene Talentpools: Auch hier lassen sich Bewerber finden

Die Recherche im Talentpool nach Personen, die zu einer offenen Stelle passen könnten, fällt unter das Thema Active Sourcing – die proaktive Kandidatensuche und -ansprache.

Diejenigen Unternehmen, die Active Sourcing betreiben, haben gute Erfolge mit ihren firmeneigenen Talentpools. Das bestätigt die Studie „Recruiting Trends 2019“. Diese liegen gleichauf mit Karriere-Events für Studierende und/oder Absolventen und noch vor der proaktiven Suche in Karriere-Netzwerken. Weniger Neueinstellungen generieren sie bei der Suche in externen Lebenslauf-Datenbanken. Aber auch diese oder andere offene Talentpools, beispielsweise von Hochschulen oder Berufsverbänden, können gute Ergebnisse bringen, wenn ein Unternehmen Kandidaten einer ganz bestimmten Berufsgruppe ansprechen will. Im Gegensatz zu firmeneigenen Talentpools entfällt hier aber die regelmäßige Kontaktpflege.

Fazit: Interessante Kandidaten ans Unternehmen binden

Talentpools eignen sich hervorragend, um interessante Kandidaten, für die es aktuell keine Stelle gibt oder die selbst noch nicht frei für einen Wechsel sind, über die Entwicklung im Unternehmen zu informieren und mit neuen Stellenangeboten zu versorgen. So bleiben diese mit dem Unternehmen verbunden und können womöglich nach einiger Zeit eingestellt werden. Wichtig ist jedoch, dass die Talentpools in den Recruiting-Prozess einbezogen werden. Für die Recruiter sollte es selbstverständlich sein, zunächst im eigenen Talentpool zu recherchieren, bevor sie eine Stellenanzeige schalten oder andere Maßnahmen ergreifen.

Redaktionsteam
Kontaktformular
Kontaktformular

*“ zeigt erforderliche Felder an

Alle mit einem * gekennzeichneten Felder sind für die Bestellung und Verarbeitung notwendige Angaben. Ihre personenbezogenen Daten werden zum Zwecke der Bearbeitung Ihrer Anfrage gem. unserer Datenschutzerklärung von uns verarbeitet.
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.