Warum es bei Cloud ERP-Einführungen auf das richtige „Mindset“ ankommt

Cloud Computing: Mehr als nur ein Technologiewechsel

Viele Unternehmen betrachten die Einführung eines Cloud ERP-Systems als reines IT-Projekt. Doch dieser Eindruck täuscht. Die Einführung betrifft nicht nur Systeme, sondern auch Prozesse, Arbeitsweisen und die Unternehmenskultur.

Der Schlüssel zum Erfolg? Eine offene Haltung gegenüber neuen Technologien und Standards. Wer an alten Gewohnheiten festhält, blockiert den Fortschritt.

Unternehmen müssen bereit sein, Prozesse neu zu denken und sich an Best Practices zu orientieren. Eine klare Cloud-Strategie hilft dabei, den Übergang strukturiert und zielgerichtet zu gestalten.

Die Vorteile von Cloud ERP richtig nutzen

Cloud Anwendungen bieten zahlreiche Vorteile gegenüber klassischen On-Premises-Systemen:

• Standardisierung: Nutzung bewährter Best Practices
• Clean Core: Fokussierung auf geschäftskritische Prozesse statt komplexer Eigenentwicklungen innerhalb der IT-Infrastruktur
• Innovationsvorsprung: Automatische Updates und kontinuierliche Weiterentwicklung des Systems
• Schnelle Implementierung: Weniger Konfigurationsaufwand, mehr Fokus auf Optimierung und eine schnelle Verfügbarkeit
• Einfaches Onboarding: Nutzerfreundliche Oberflächen und intuitive Bedienung des Cloud-Systems

Diese Vorteile entfalten sich jedoch nur, wenn Unternehmen bereit sind, sich auf den Wandel einzulassen und alte Denkmuster zu hinterfragen. Ein traditionelles „Wir machen es wie immer“-Denken steht dem Erfolg oft im Weg. Ein Cloud Readiness Check kann dabei helfen, den aktuellen Stand der Organisation zu bewerten und gezielt Maßnahmen abzuleiten.

Ein typisches Missverständnis ist, dass Standardisierung weniger Flexibilität bedeutet. Tatsächlich erlaubt es Unternehmen, sich stärker auf strategische Geschäftsprozesse zu konzentrieren, anstatt Ressourcen für individuelle Anpassungen aufzuwenden. Unternehmen, die diesen Ansatz verstehen und umsetzen, profitieren langfristig.

Warum Cloud-ERP-Projekte scheitern

Trotz der technischen Vorteile scheitern viele Einführungen an denselben Punkten: mangelnde Akzeptanz und fehlendes Mindset auf Berater- und Kundenseite.

Typische Stolpersteine sind:

• Festhalten an alten Prozessen statt Nutzung von Standards
• Unterschätzung des Change-Managements
• Fehlende Schulung und Weiterbildung, wodurch Nutzer mit neuen Funktionen überfordert sind
• Zu hohe Erwartungen an Individualisierung

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein mittelständisches Unternehmen wollte sein veraltetes ERP durch eine Cloud-Lösung ersetzen. Die IT-Abteilung war sofort überzeugt und erkannte schnell die Vorteile.

Doch in den Fachabteilungen herrschte Skepsis. Würden die eigenen Prozesse noch funktionieren? Wären die Unternehmensdaten in der Cloud Umgebung sicher?

Anstatt den Wechsel einfach durchzusetzen, entschied sich das Unternehmen für einen offenen und proaktiven Ansatz. Mit früher Kommunikation, interaktiven Schulungen und aktivem Change-Management konnten Unsicherheiten abgebaut werden.

Dabei wurde erklärt, warum Standardisierung nicht gleichbedeutend mit Einschränkung ist. Vielmehr bietet sie die Chance, effizientere Prozesse zu etablieren und am Puls der Zeit zu bleiben. Hierfür wurden interne Newsletter und Websites zum aktuellen Stand des Projektes erstellt, um die Stakeholder am Geschehen teilhaben zu lassen. Zudem wurden regelmäßig Fragen- und Antwortrunden zum Projekt etabliert.

Nach einer anfänglichen Skepsis wandelte sich die Stimmung: Mitarbeitende erkannten, dass viele alltägliche Aufgaben durch den Wechsel schneller und einfacher wurden. Die Unternehmensführung stellte fest, dass die Unternehmensdaten auch in der Cloud sicher gespeichert werden.

Das Ergebnis: Die Einführung war nicht nur technisch erfolgreich, sondern brachte auch einen kulturellen Wandel mit sich.

Daraus lässt sich schließen, wie wichtig es ist, die Beteiligten frühzeitig mit ins Boot zu holen und sich regelmäßig Feedback einzuholen. Zudem darf das richtige Mindset und Change-Management in Einführungsprojekten nicht unterschätzt werden.

„Ein Cloud-Mindset ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Digitalisierung.“

Die neue Rolle der ERP-Berater

In der Cloud-Welt ändert sich auch die Rolle der ERP-Berater grundlegend. Sie sind nicht mehr nur Umsetzer, die Anforderungen ins System übertragen. Stattdessen fungieren sie als strategische Prozessberater:

• Sie helfen Unternehmen, Standards zu nutzen und Best Practices zu etablieren.
• Sie begleiten aktiv den Change-Prozess und unterstützen Mitarbeitende im Wandel.
• Sie sorgen für eine kontinuierliche Weiterbildung, da ERP-Wissen ständig aktualisiert werden muss.

Da sich Cloud-ERP-Systeme durch regelmäßige und automatische Updates stetig weiterentwickeln, ist ständiges Lernen auf Beraterseite Pflicht. Wissen von gestern kann heute schon veraltet sein.

Erfolgreiche ERP-Berater sind daher nicht nur technisch versiert, sondern auch Change-Manager und Innovationsberater.

Was bedeutet ein Cloud Mindset?

Ein Cloud Mindset ist die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Cloud-Migration beziehungsweise -Einführung. Es bedeutet:

• Offenheit für neue Technologien und automatisierte Prozesse
• Akzeptanz von Standards anstelle individueller Anpassungen
• Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung
• Strategisches Denken, um das ERP-System als Innovationstreiber zu nutzen

Kurz gesagt: Es ist eine offene Haltung gegenüber Veränderungen.

Wie SAP diesen Ansatz unterstützt

Ein bewährtes Vorgehen zur Cloud-ERP-Einführung ist SAP Activate. Die Activate-Methodik ist die Projektvorgehensweise der SAP. Diese Methode kombiniert:

• Best Practices für standardisierte Prozesse
• Vorlagen und Tools für eine schnelle Umsetzung
• Agile Methoden für flexible Anpassungen
• Change-Management zur aktiven Mitarbeitereinbindung

SAP Activate hilft Unternehmen und Beratern, Cloud-ERP-Projekte erfolgreich und effizient umzusetzen.

Fazit: Ohne das richtige Mindset bleibt der Erfolg aus

Eine Cloud-ERP-Einführung ist kein reines IT-Projekt. Sie ist eine Transformation, die das gesamte Unternehmen betrifft. Wer von den Vorteilen profitieren will, braucht ein offenes und flexibles Mindset – ein Cloud Mindset. Unternehmen, die Standardisierung und Innovation annehmen, arbeiten schneller, effizienter und zukunftsorientierter.

Cloud-Kunden, die diesen Wandel aktiv gestalten und in Schulungen sowie Change-Management investieren, profitieren langfristig von der Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud.

Der Erfolg einer Cloud-ERP-Implementierung hängt also nicht nur von der Technologie ab – sondern vor allem von der Bereitschaft, sich auf neue Wege einzulassen.

„Cloud ERP bedeutet nicht nur eine technologische Veränderung, sondern eine Neudefinition der Geschäftsprozesse im Sinne von Innovation und Effizienz.“